Vielleicht hast du dir auch schon einmal gedacht, dass Menschen, die aufblühen und ein glückliches und erfülltes Leben führen, einfach weniger negative und unangenehme Erfahrungen machen. Die Forschung der Positiven Psychologie hat das jedoch widerlegt und ein ganz entscheidende Erkenntnis gewonnen. Personen, die aufblühen, erleben nicht weniger unangenehme Alltagssituationen. Sie nehmen jedoch die schönen und angenehmen Momente jedoch größer und intensiver wahr.
Und vielleicht kommen dir jetzt direkt die Fragen in den Kopf „Wie schaffe ich es das Positive nicht aus den Augen zu verlieren?“ „Wie kann ich gerade in schwierigen und stressigen Phasen meinen Fokus auch darauf richten?
Wenn du gerade mitten im Stress oder einer Herausfordernden Phase steckst, denkst du intuitiv wahrscheinlich eher darüber nach, wie du deinen Stress am besten bewältigst und aus dieser Phase herauskommst.
- Aber was wäre, wenn du mit einem positiven Fokus all dem automatisch näherkommen würdest?
- Wenn du damit deinen Blick erweitern, deine Ressourcen stärken und die Auswirkung der negativen Gefühle sogar abmildern könntest?
Das klingt doch großartig, oder? Hier stelle ich dir die Broaden-and Build-Theorie von Barbara Fredrickson vor, mit der es gelingt.
1. BROADEN: MIT EINEM POSITIVEN FOKUS ÖFFNET SICH DEIN BLICK
Positive Gefühle verändern deine Aufmerksamkeit und die Art und Weise, dein Gehirn Informationen verarbeitet. Beim Erleben von angenehmen Emotionen, erweitert sich deine Wahrnehmung, du wirst kreativer, flexibler und resilienter.
Und es unterstützt dich ganz besonders in schwierigen Phasen.
Wenn du hingegen unangenehme Emotionen erlebst, im Stress bist und dir alles in gewisser Weise über den Kopf wächst, verändert sich deine Aufmerksamkeit häufig in einen Tunnelblick. Du bist auf das Problem oder die Herausforderung fokussiert, deine Gedanken drehen sich fast ausschließlich darum und womöglich fühlst du dich überfordert und hilflos.
Gibst du dir in diesen Momenten oder Phasen jedoch die Chance, ebenfalls die positiven Momente und Seiten in deinem Leben wahrzunehmen, stößt du mit viel größerer Wahrscheinlichkeit auf Lösungen, die dir sonst verborgen geblieben wären. Und holst dich zugleich aus deinem Tunnelblick.
2. BUILDING: MIT POSITIVEN EMOTIONEN STÄRKST DU DEINE PERSÖNLICHEN RESSOURCEN
Erlebst du regelmäßig angenehme Gefühle, baust du nachhaltige und vielfältige Ressourcen auf, die dich bei allen zukünftigen Herausforderungen unterstützen:
- Körperliche Ressourcen: Immunstärke, weniger Krankheit
- Soziale Ressourcen: positive Beziehungen, mehr Offenheit und soziales Feingefühl
- Psychische Ressourcen: Selbstwirksamkeit, Selbstakzeptanz, Sinn, Optimismus, Verhaltens-Flexibilität, Optimismus
Ein positiver Fokus führt also nicht nur dazu, dass du dich besser fühlst. Du bist auch körperlich gesünder, verbesserst deine sozialen Kompetenzen und bist kognitiv, emotional und handlungsbezogen wesentlich besser aufgestellt, um erfolgreich mit Stress- und Krisensituationen umzugehen.
3. UNDOING: POSITIVE GEFÜHLE MILDERN NEGATIVE GEFÜHLE AB
Richtest du deinen Fokus auf das Positive, kannst du damit das Erleben deiner negativen Gefühle abmildern oder sogar ausgleichen. Wenn du also gerade so richtig Stress erlebt hast, verlängert sich deine körperliche Stressreaktion, wenn du dich weiter darüber aufregst und es mehrere Stunden mitnimmst.
Öffnest du dich stattdessen ebenfalls für positive Emotionen bist du schneller wieder entspannt und bereit, dich neuen Herausforderungen zu stellen.
Was mir dabei besonders am Herzen liegt: angenehme Gefühle einzuladen und zu erleben bedeutet nicht negative Gefühle auszublenden und zu ignorieren (Stichwort toxische Positivität). Diese sind ein extrem wichtiger Bestandteil, kleine Botschafter und Wegweiser. Es bedeutet jedoch positiven Emotionen Raum zu geben, sie bewusst zu erleben und einzuladen.
Wie geht es jetzt weiter?
In diesem Beitrag hast du nun den erfahren, wie dich positive Gefühle unterstützen, was sie für wundervolle Vorteile für dich und deine Ressourcen bieten. In diesem Beitrag teile ich dir die 10 wichtigsten positiven Emotionen und nenne dir pro Emotion eine Übung, einen Gedankenanstoß, wie du sie in dein Leben holen kannst.
Alles Liebe
Nadine